DIBt ZP 52 - 5 - 17.15 1078 / 03
Titel des Forschungsvorhabens
Schubtragfähigkeit von Verbundträgern mit Profilblechen nach Eurocode 4 Teil 1-1
Projektnummer des Forschungsvorhabens
DIBt ZP 52 - 5 - 17.15 1078 / 03
Zusammenfassung
Die Betongurte von Verbundträgern können mit einer massiven Stahlbetonplatte, mit Stahlbetonhalbfertigteilen und zusätzlichem Ortbeton sowie mit Trapezblechen und Ortbeton wirtschaftlich erstellt werden. Dabei können die Trapezbleche entweder orthogonal oder parallel zum Stahlträger angeordnet werden.
Verbundträger werden in Europa überwiegend mit Kopfbolzendübeln als Verbundmittel zwischen Stahlträger und Stahlbetonplatte versehen. Infolgedessen enthält die endgültige Fassung der europäischen Verbundbaunorm prEN 1994-1-1 und die DIN V 18800, Teil 5 im Unterschied zur Vornorm ENV 1994-1-1 nur noch Angaben über die Tragfähigkeit von Kopfbolzendübeln als Verbundmittel. Die Angaben zu anderen Verbundmitteln sind nationalen Regelungen oder Zulassungen zu entnehmen. Aber auch in den neuen Regeln wird wie bisher die Tragfähigkeit der Dübel bei Verbundträgern mit Profilblechen aus der Tragfähigkeit der Kopfbolzen in Vollbetonplatten durch Reduktion mit einem Korrekturfaktor k ermittelt, der vor allem von der Ausrichtung der Bleche längs oder quer zum Träger abhängt. Zusätzliche konstruktive Regeln zur Blechgeometrie und zur Bewehrung des Betons sollen eine duktile Schubübertragung in der Verbundfuge sicherstellen und die Anwendung der Tragfähigkeitsregeln auf einen experimentell abgesicherten Bereich einschränken.
Umfangreiche Untersuchungen von Prof. Patrick und Prof. Bridge in Sydney, Australien führen aber zu dem Ergebnis, dass die bisher getroffenen Regelungen unzureichend sind und Sicherheitsbedenken bestehen, weil Schubversuche an Verbundfugen mit Profilblechen spröde und bei geringeren Traglasten als nach erwartet versagten.
Beteiligte Forschungsstellen
Institut für Konstruktion und Entwurf, Universität Stuttgart
Leiterin der Forschungsstelle:
Prof. Dr.-Ing. U. Kuhlmann
Projektbearbeiter: Dr.-Ing. Jochen Raichle
Forschungsförderung
Ein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Patrick für die Bereitstellung der dargestellten Versuchsergebnisse. Ihm und Herrn Stefan Ernst gilt ein aufrichtiger Dank für die fruchtbare Diskussion und die konstruktive Kritik. Ein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Hanswille für die Übernahme des Mitberichts. Ein weiterer Dank wird hiermit Herrn Dr.-Ing. Kai Kürschner für die grundlegenden Arbeiten zu Beginn des Berichts zu Teil.
Laufzeit des Forschungsvorhabens
bis 2006