Kurzfassung
Der stetig voranschreitende Klimawandel verdeutlicht die Notwendigkeit, den Anteil an klimaschädlichen Treibhausgasen in unserer Atmosphäre zu reduzieren. Der Holzbau kann durch die Aufnahme von CO2 während der Wachstumsphase, durch eine starke Reduzierung der Emissionen bei der Produktion und Montage und durch die langfristige Speicherung von CO2 während der Nutzungsdauer der Bauwerke einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz und eine Abmilderung des Temperaturanstiegs leisten. Somit wird ein verstärkter Einsatz von Holz als nachwachsender Rohstoff angestrebt. Im Hinblick auf eine langfristige Speicherung von CO2 während der Nutzungsdauer der Bauwerke ist darüber hinaus die Lösbarkeit von Anschlüssen entscheidend, um ganze Bauteile demontieren und wiederverwenden zu können und so die Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Ziel des Vorhabens ist es, die komplexen Anschlüsse im Holzbau zu systematisieren, ihre Bemessung zu vereinfachen und zu optimieren, um so die Anwendung des nachwachsenden Werkstoffs Holz zu erhöhen und durch Demontierbarkeit der Anschlüsse zur Ressourcenschonung beizutragen. Durch die Komponentenmethode im Holzbau kann mit einem standardisierten Vorgehen die Bemessung sehr unterschiedlicher Anschlüsse optimiert werden, indem verschiedene Komponenten gezielt aufeinander abgestimmt werden ("performance-based design"). Diese Methode soll am Beispiel einer biegesteifen Rahmenecke aus Holz u.a. mit der Option der Demontierbarkeit ("design for re-use") aufgezeigt werden. Für die Praxis und insbesondere für KMUs soll ein einfacher digitaler Zugang zu dem Verfahren in Form eines Komponentenkatalogs und eines Excel-Tools ermöglicht werden.
Beteiligte Forschungsstellen
Universität Stuttgart
Institut für Konstruktion und Entwurf
Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann; Lea Buchholz, M.Sc.
Projektförderung
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (Landeskofinanzierung)
Projektbeginn
12.12.2023